Hut ab! Vor dieser Ausstellung im Bayerischen Nationalmuseum

Hutausstellung Bayerisches Nationalmuseum

Die Ausstellung „Hauptsache: Hüte, Hauben, Hip-Hop-Caps“ im Bayerischen Nationalmuseum geleitet durch die Fülle der Hutgeschichte. Rund 250 Hüte, Hauben, Mützen, Schleier und andere Kopfbedeckungen sowie Gemälde und Skulpturen erwecken Historie und Tradition zum Leben.

Wie tief verankert Kopfbedeckungen in der Geschichte sind, zeigt sich im deutschen Sprachgebrauch. „Unter die Haube kommen“ sagte man früher, wenn eine Frau heiratete, denn im Mittelalter verhüllte eine verheiratete Frau ihre Haare mit einem dichtgewebten Tuch, genannt „Haube“ oder „Schleier“. „Das kannst du dir an en Hut stecken“ bedeutet: Das kannst du behalten, das will ich nicht. Der Ursprung dieser Redewendung ist der alte Brauch, sich Federn oder bunte Bänder oder andere wenig wertvolle Dinge an den Hut zu stecken. Bei Schützenfesten war der so geschmückte Hut oft der Trostpreis.

Diese beiden sind nur wenige Beispiele aus einem Repertoire an Redewendungen. Und zeigen damit auch die Relevanz von Kopfbedeckungen, die bis heute in unserer Kultur tief verankert sind. Der Hut hat auch in der Tracht eine lange Tradition. Seinen Ursprung hat der bayerische Trachtenhut in der Jagd, denn er bot Schutz vor Witterung. In den einzelnen Regionen Bayerns und Österreichs gab es große Unterschiede, was das Tragen des Trachtenhutes betrifft. Dadurch grenzten sie sich regional voneinander ab. Ab dem späten 19. Jahrhundert entstanden dann Trachtenvereine, die zur Verbreitung ländlicher Hutarten beitrugen. Ein besonders schöner Trachtenhut aus Wollfilz, mit Seidenkordel und Federn, der um 1950 in München datiert ist, ist derzeit im Bayerischen Nationalmuseum zu sehen.

Eintauchen in die Hutgeschichte

Die Ausstellung „Hauptsache: Hüte, Hauben, Hip-Hop-Caps“ geleitet durch die Jahrhunderte und Jahrzehnte der Hutgeschichte. Rund 250 Hüte, Hauben, Mützen, Schleier und anderen Kopfbedeckungen sowie Gemälden und Skulpturen erwecken Historie zum Leben. Dabei reicht die Spannbreite von Hüten des Märchenkönigs Ludwig II. oder Otto von Bismarcks bis zu edlen Designermodellen von Dior und Yves Saint Laurent. Es gibt Hauben von weltlichen und kirchlichen Mächten genauso wie Unikate von Philip Treacy und Stephen Jones zu sehen, gut behütet in Glaskästen ausgestellt. Ein besonders Highlight: In einem verspiegelten Raum gibt es eine Reihe von Hüten zum anprobieren. Vom pinken Federhut bis zum klassischen Cowboyhut kann man in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen. So viel Kultur und Geschichte – und alles unter einen Hut gebracht.


Hutausstellung Bayerisches Nationalmuseum Hauptsache
HAUPTSACHE. Eine Ausstellung des Bayerischen Nationalmuseums. © Irene van Vugt

Der Hut als Kulturgut

Hauptsponsor der Ausstellung ist die amerikanische Heritage-Hutmarke Stetson. Die Marke stellt seit den 1860ern ikonische Hüte her. Aus Philadelphia trug der Gründer John Batterson Stetson Designs in die ganze Welt hinaus, darunter Zylinder, Bowler, Homburg Fedora und Trilbyin. Einige der Stetson-Klassiker wurden als Leihgaben aus den Firmenarchiven zur Verfügung gestellt. Weitere Sponsoren sind die Louise Blackborne-Stiftung sowie Frau Maria-Theresia von Seidlein. Werbepartner ist die weltgrößte Hutschau Mut zum Hut. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Gloria Thurn und Taxis.

„Hauptsache: Hüte, Hauben, Hip-Hop-Caps“ ist bis zum 30. April 2023 im Bayerischen Nationalmuseum zu sehen.